Nachhaltigkeit ist mittlerweile ein großes Thema in der Erwachsenenbildung, und ihr Stellenwert wird jedes Jahr größer. Es gibt bereits interessante Ansätze und Lernmaterialien zu diesem Bereich. Allerdings ist und bleibt das beste Konzept Learning-by-Doing, direkt vor Ort. Sozialpädagogische Erlebnisangebote sind dafür besonders geeignet, weil sie einen unmittelbaren, unkomplizierten und nicht zuletzt spaßigen Zugang zu diesem komplexen Thema ermöglichen, was insbesondere für die Lerner:innen mit Migrationshintergrund von großer Bedeutung ist.
Im Projekt „Flexi“ vom RGZ Weserbergland wurden in diesem Jahr mehrere Nachhaltigkeitsthemen erfolgreich umgesetzt, wie etwa „Unsere Kleidung: woher sie kommt und wohin sie geht?“ oder „Bewusst einkaufen vor Ort“, doch das Thema ‚Wald‘ steht immer noch abseits. Denn nirgendwo kann man die Nachhaltigkeit so unmittelbar erleben und erfahren wie auf einer Waldwanderung in Begleitung eines erfahrenen Waldpädagogen. Der Wald lebt uns das vor, was unserer Gesellschaft fehlt: Genügsamkeit, Rücksicht, Recycling und vieles mehr. Die Natur produziert keinen Abfall, alles wird verwertet und in ewige Kreisläufe der Energie und Materie aufgenommen.
Unser ausgedehnter Spaziergang durch den Herbstwald, mit zahlreichen Fragerunden und Experimenten, wurde zu einem unvergesslichen Höhepunkt des Projekts. Allerdings: um tatsächlich nachhaltig zu bleiben, braucht so eine Waldwanderung eine Einbettung in die mehrtägige Vor-und Nachbereitung. Aber der Aufwand hat sich auf jeden Fall gelohnt!