RGZ Weserbergland - Erfahrungsbericht aus dem Online-Unterricht
Das Projekt „Wi-Fi“ (Sonderfonds Lebenslanges Lernen) startete wie so viele andere Kurse in diesem Jahr unter keinem guten Omen: mit dem Kursstart fiel der Beginn des härteren Lockdowns zusammen, so dass Präsenzunterricht gar nicht möglich war. Die Teilnehmerin*nen, die an ihrem ersten Tag erschienen, mussten - mit Lehrbüchern, Aufgaben und Beratungsangeboten versorgt - nach Hause geschickt werden.
In den ersten Wochen waren wir im Wartemodus: alle hofften auf baldige Unterrichtsnormalität, auch wenn mit schon bekannten Einschränkungen. Die Zeit wurde für Fortbildungen und Entwicklung von digitalen Angeboten genutzt. Schließlich wurde mit der Zeit klar, dass man auf alternative Unterrichtsmethoden zurückgreifen musste.
Jeder, der seinen Grundbildungsunterricht auf das Online-Format umgestellt hat, weiß, wie stressig und mühselig die Anfangszeit ist: Die Einstellung der Endgeräte, die Anmeldung zum Online-Kurs, die Einführung in die Handhabung des Online-Unterrichts war auch bei uns sehr schwierig. Jede(r) einzelne(r) Teilnehmer*in musste in mehreren persönlichen und telefonischen Beratungsstunden für diesen Weg startklar gemacht werden.
Und dann begann die Lesereise. Stück für Stück erschlossen wir die Inhalte eines spannenden Buches, mit vielen zusätzlichen kreativen Aufgaben zur Rechtschreibung, zum Wortschatz und zur Landeskunde. Die meisten Aufgaben wurden nach dem Prinzip Learning-by-Doing von einer Online-Unterrichtsstunde zur anderen entwickelt.
Hat es funktioniert? Ja, aber im Hybridmodus! Das zu lesende Buch wurde in digitaler - und analoger - Form erschlossen. Den TN stand ja in der Regel nur das Handy als Endgerät zur Verfügung, also benötigte man eine ergonomische und lesefreundliche Lösung zur Unterstützung: den klassischen Leseordner. Ebenso in hybrider Form musste der Unterricht selbst erfolgen, denn jedes Mal schaffte es jemand nicht, bei der Videokonferenz dabei zu sein. Unter den gegeben Bedingungenen hieß es, die „versunkenen“ Teilnehmer*innen in den persönlichen Beratungsstunden wieder „an Bord“ zu holen.
Aber mit vielen Wiederholungen und Rückschlägen haben wir es geschafft: wir sind stolz darauf, ein Buch in schwierigen Zeiten bewältigt zu haben.
Nadzeya Günther, Kursleiterin